Genealogisch-diplomatische Geschichte der Grafen von Hohenburg ..., Band 1 (1812) von Thomas Ried

Otacher und Mettenbach

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Palatums Bavariae, Pater Rabotonis IV- Comíti», matrimonio cum Richsa filia Comitis de Hohenburg1 inito acquisiverat; verum eundem non diu post filius ejus anno 1272 Ludovico Palatino Duci Bavaria; vcndidit:" und aus Aetenkofers baír. Geschichte S. 190, wo die Grafen ??? Murach obiges Schwant mit seinen Zugehörungen im J. 127t denr nämlichen Herzog Ludwig verkauften. Auch ist mir »ehr wahrscheinlich, daß eben dieser Graf Ernest die Graßchaft Kirchberg an der Laaber besessen habe; denn a, kommt isn J. joao ein Ernst Comes de Kirchberg vor hh}. Wenigst finden wir seine •Nachkommen als Eigenthümer dieser Graßchaft. [h. Adalbero Herzog von Kärnthen, Emsts Bruder, besaß ums J. 1027. schon Güter in dieser Gegend zu Unholzing, Mettenbach und Kölnbach, welche einst Herzog Arnolph dem Kloster Tegernsèe entzob, und Adalberos Vorältern für ihre treue Kriegsdienste einräumte ii). Im J. 1064. Wurden die Güter Unholzing und Mettenbach durch K. Heinrich III. dem Kloster wieder eingeräumt.

Zut Gemahlixm- hatte Graf Ernst eine edle Matron, Namens Pili¦frrdis oder PiKvrada; (welche vermuthlich die matertera d. i. erne Schwester zu der Mutter jener Haziga von Scheyern war, die an den Pfalzgrafen Otto II. vermählt ward) beide schenkten ihre eigene Magd dem Kloster St. Emmeram in Regensburg ums Jahr 1020". Probat. Num. XXL, und zwar unter der Bedingniß, daß sie und ihre Sprossen jährlich 12. pf. zinsen müssen*

Nach dem Tod ihres Gemahls, um das Jahr 1040. übergab Pilifri¿iff dem nämlichen Stifte durch ihren Advocalcn Gotopold ihr eigen

thümliches praedium in Schwand nebst vier Unterthanen. Probat Num. XXII. Um die nämliche Zeit schenkte sie eben diesem Stifte -durch ihre Advocaten Gotopold und Diemo, was sie eigentümlich besaß in Oedheim, und Pettbrunn nebst einigen Zinsen, dann eine Mühle zu Allersburg an der Lauterach, und eine für Schiffe passende Ladungsstätte in Schmidmühlen an der Vils. Prob. Num. XXIII.
Zum nämlichen Kloster St. Emmeram übergab sie «inen Leibeignen sammt seiner Gattin und seinen sieben Söhnen, Probat. Num. XXIV. dann mehrere Leibeigene, die jährlich .einen bestimmten Zins zahlen mußten. Prob. Num. XXV.
Auch schenkte sie der St. Lorenz-Kirche in Oedheim mehrere Pilifridis war eine Witt we, da sie dem Klostei St. Emmeram diese beträchtlichen Schenkungen machte. Dieß erhellt nach Buat Ick) daraus, weil sie zween Advocaten hatte. Daß übrigens Pilifridis und Pilivrada ein und der nämliche Name sey, beweiset die Urkunde, (Probat. Num. XXII.) wo ihr nämlicher Advocat Gotopold vorkömmt. Graf Ernst besaß nach Buat 11) nebst den Gütern bey dem Schlosse Schauenburg die Gegend um Tollenstein, dann die Schirmvogthey des Klosters Prüll, und jenen Gomitat, worin das Stift Inderstorf gelegen war. Ernest, den Buat 1. c. p. i go. zum Stammvater der Calatiner, d. i der Marschallen von Pappenheim bestimmt, ist vor dem Jahr 1040.gestorben: er hinterließ nebst einer Tochter Fried er una auch einen Sohnf Ernest VII- von beiden wird in der Folge die Rede seyn.

§. XII. » ^Adalbero, Markgraf und Herzog in Kärnthen.

Sein Vater Marquard IL starb vermuthlich um das Jahr 1000* sohin ist ihm Adalbero in diesem Jahr nachgefolgt, indem er schon in diesem Jahre in einer Urkunde des K. Otto III. mm) Marchür genannt wird. Mehrers von ihm sehe man in den neuen hist. Abh. nn).

Zur Gemahlinn hatte er Brígida Herrmanns II. Herzogs in Schwaben Tochter: er starb im J. 10?9. und wurde zu Geisenfeld begraben.

Ulrich vonlEppenstein, Abt zu St. Gallen und Patriarch zu Aquileja vom I. 1071 bis 1117. war ein Enkel dieses Herzogs Adalbero, und ein Sohn des Herzogs Marquard III. von Kärnthen. Von seinen kriegerischen Thaten erzählt Iohann von Müller in seiner Schweizer-Geschichte, Leipzig 1806". I. 526 bis 33o. viel Rühmliches, und behauptet, daß Ulrich verni ög seiner Eigenschaften in alten Zeiten als Haupt einer griechischen Republik hätte blühen können; ,

§. XIII. Eberhard.

Ein Bruder Ernst's VI. und Adalberos. Im J. 10?7. unterschreibt er mit seinem Bruder Ernst die Uebergab des Guts Bernchoven an das Kloster Geisenfeld als Gezeug: Heberhardus et Ernestus fratres ejusdem Ducis Adalberonis 00).

[ ein Bruder zu obigen; wir lernen ihn aua der Stiftungs - Urkunde des Klosters Geisenfeld kennen, welche unter andern unterschrieb Adalbero Markgraf und sein Bruder Otacher pp). Auch kpumit ,ex ¿a, andern Geisenfehi Urkunden als Gezeug vpr cj.q).

. §.

Graf Ernest Vil.

Er war ein Sohn Ernst's VI. und hesaß nebst der Graßchaft Hohenburg und andern ererbten Gütern, auch die Graßchaft Ottinburg bey Freyising; Probat. Num. XXVIL und war im J. 1087. Schinnvogt des Hochstifts Eichstädt. Prob. Num. XXVHL Eben diesen Graf Ernest halte ich fur den Vater Alfmanns und Hartwichs, der Grafen von Crechelingen in pago Sualefeld, (in deren Comitat im J. 11?0. rdas Kloster Unterstorf gelegen war) wie dieß eine Freysing. Urkunde bey Meichlbeck Num. 1268. zu beweisen scheint, wo vor dem J. 1098. als Gezeug vorkömmt Altmann filius Erausti Comitis.In der folgenden Tradition Num. 1269. erscheint ebenfalls Graf Ernust als Gezeug, und gleich nach ihm Arnolt de Skiren. Obige Grafen Altmann und Hartvvich besassen um diese Zeit auch die Graßchaft Kirchberg an der Laaber.

-.- .Letzterer, der das Cut Bernchoven innen hatte, unci selbes pro anima fratris sui Altmanui Comitis nach Freysiug schenkte, (Meichlbeck Num. x3oi.) hinterließ einen Sohn., Namens Gerard Grafen von Crechelingen und Toll enstein: Gerhardus Comes, nlius praefati Hartwici patris, haereditarlus successor in civitate «ua ToJIenstein rr) — besagter Gerhard war auch Besitzer des Schlosses Oitinburg (Meichlbeck Instrum. Num. 1?7?) und im J. 114?. Schirmvogt des Klosters Prüll-Gerhardus Comes de H(Chr)eging advecatiam hae tenus habuerat ss).

Um eben diese Zeit war er auch Schirmvogt des Hochstifts Eichstädt, und hatte zu Ministerialen. Chuno, und seinen Sohn M erbot von Luipoldeshoven bey Gaimersheim tt). Er war also Erbeigenthümer des Schlosses Luipoldeshofen' in pago Chèlesgowe, und dieß dient zum Beweise, daß diese Familie unter jene des Grafen Ernsts III. und Luitpolds gehöre.

Date übrigens die Grafen von Kirchberg und Tollenstein ein und die nämliche Familie waren,, beweiset noch ein Diplom des Herzogs Friedrichs yon Schwaben d. a. 1189. worin als Gezeugen auftretten: Hartmaniius de Kirchberc, et filius ejus Gébhardus II. de Tollensteine uu). Im J. 1188. erscheinen die Sñhne des Grafen Gerhards I. nämlich Gerhard II. Comes, und sein Bruder Gebchardus de Tollensteine als Gezeugen xx). Gerhard II. war. gleichfalls advocatus Cocnobii Prü-; lemis yy), und tritt auch in einer Urkunde des Bischofes Otto von txx) ftundii Metrop. III. 3jo. Meichlbeck. bist. Fristtig. Instrum. Num. i35«.

ss} Mon. boic XV. 16a. tt) Mon. boic. IX. 40?. 401. 400. 4S7. Hu) Hunïfii Metropol. Iii. ?5?. xx) Mon. boic. VI. 439. yy) Mon boic. XV. 164.