QUELLEN zu: Herzog Hezelin- Henri Hezilin

Der Beiname „Hezil(o)“ ist nicht „eindeutig“ zu klären, der sich auf einen -oder verschiedene- Personen namens „Heinrich“ bezieht, teils auch als „Koseform“ oder Kurzform von Heinrich gedeutet wird. Eher wahrscheinlich ist jedoch, daß „Hezil“ (o.ä.) vom Familien- und-Stammesnamen (de Hez/c o.ä.) abzuleiten ist und auf diese Herkunft (wie weiblich: Haziga) hinweisen soll, zumal der als bayerischer „Gegenherzog“ in die Geschichte eingegangene Heinrich Hezilo (II.) bei Aventinus auch mit „Hetzl“(!) benannt wird.

aus: Kurze Geschichte des Königreiches Bayern für den Schul- und Selbstunterricht(?) ... 1841

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8. 5.

Der König überließ die Vertheidigung Lothringens gegen die Ungarn seinen Getreuen, und zog mit seinem Bruder Heinrich zum Zweitenmale nach Regensburg; aber die Belagerung dieser Stadt lief auch dießmal fruchtlos ab. Auch die dritte Belagerung hielten die tapsern Bayern mit einer bewunderungswürdigen Standhaftigkeit aus. Nur der einreißende Mangel an Lebensmitteln gereichte ihnen endlich zum Verderben. Um sich der Belagerer, welche ihnen alle Zusuhr abschnitten, zu entledigen, wagten sie einen Ausfall. Arnulf kämpfte fünf Stunden lang, wie ein Held, vor dem Osterthorez aber plötzlich fliegt ein Pseil auf ihn her, und er stürzt entseelt vom Pserde. Noch wehrten sich die über den Tod ihres Fürsten erbitterten Bayern, nachdem sie sich wieder in die Stadt zurückgezogen hatten, einige Wochen lang. Da aber die Hungersnoth den höchsten Grad erreichte, mußten sie sich endlich dem Könige auf Gnade oder Ungnade ergeben. Heinrich nahm wieder Besitz von seinem herzoglichen Amte (954). Herold, Erzbischof von Salzburg, wurde seiner Augen deraubt, zur Strafe, daß er die Ungarn zu Hülse gerusen hatte. Pfalzgraf Arnulf hinterließ einen Sohn, Berthold, auch Werner genannt, der noch einige Zeit nach dem Tode seines Vaters die Pfalzgrafenwürde bekleidete, das Schloß Scheyern zum Stammsitze seiner eigenthümlichen Besitzung machte, und der unmittelbare Stammvater der Grafen von Scheyern, später von Wittelsbach, ist. 8. 6.

Indessen ließen es die Ungarn, eingedenk ihrer Verbindung mit Arnulf, bei dem Einfalle in Lothringen und Jtalien nicht bewenden, sonder n sielen in demselben Jahre, da Bayern sich wieder an den Herzog Heinrich I. ergeben mußte, auch in dieses Land mit einem außerordentlich zahlreichen Heere ein, und plünderten und verheerten Alles bis nach Augsburg, wo sie den dortigen Bischof Ulrich (den Heiligen) belagerten. Herzog Heinrich I. von Bayern lag zu Regensburg krank. Deßwegen führte Eberhard, Graf von Ebersberg, das bayerische Heer gege n sie an. Zur Verstärkung desselben führte König 'Otto I. ein kleines Heer von Sachsen herbei; auch vereinigten sich unter ihm die Franken, Schwaben und Böhmen. Am 10. August 955 kam es auf dem bayerischen Lechselde zu einem Treffen, worin König Otto I. einen entscheidenden Sieg erfocht. Viele tausend Ungarn wurden getödtet, viele wurden in den Lech gesprengt, und ertranken; diejenigen, die sich in die Gegend von Thierhaupten flüchteten, wurden verfolgt und hier gänzlich aufgerieben. Seit diesem schrecklichen Tage gingen die Ungarn nicht mehr so weit über die Grenze.

8. 7.

Herzog Heinrich I. starb drei Monate nach dem großen Siege über die Ungarn (955). Auf ihn folgte sein Sohn Heinrich II. in dem herzoglichen Amte. Neunzehn Jahre hindurch stand er demselben ruhig vor, als endlich im zwanzigsten Unruhen im kaiserlichen Hause ausbrachen. Otto II., der inzwischen (973) den Thron seines Vaters, des Kaisers Otto I., bestiegen hatte, ließ sich, besonders durch seine Gemahlin Theophania, eine griechische Prinzessin, verleiten, seine eigene Mutter vom Hofe zu entfernen, und machte sich überdieß durch verschiedene Ausschweifungen verhaßt. Unter den Mißvergnügten befand sich auch Heinrich II., Herzog in Bayern; denn der König Otto II. hatte in einer Streitigkeit den Herzog Otto von Schwaben gegen ihn begünstigt. Um so bereitwilliger gab er den Aufhetzungen des Bischofs von Freising, des einflußreichsten Mannes in der Ottonenfamilie, Gehör, und entwarf den Plan, sich selbst zum deutschen Könige aufzuwersen. Nebst dem Bischose Abraham vereinigten sich noch mit ihm zur Ausführung dieses Vorhabens der Pfalzgraf Berthold oder Werner von Scheyern, Hezilo, Sohn Herzog Bertholds, der Kärnthen verwaltete, der Bischof von Augsburg, Heinrich, der König von Dänemark und die Herzoge von Polen und Böhmen. Allein der König erfuhr den Plan, ehe er zur Ausführung kam. Unvermuthet ließ er den Herzog gefangen nehmen, und nach Jngelheim in Verwahrung bringen. Doch Heinrich fand hier Gelegenheit zu entwischen, und Abraham krönte ihn seierlich zu Regensburg in der Kirche zu St. Emmeran (976), obgleich damals Regensburg schon unter don hl. Wolfgang (973 — 994) stand, der entweder Herzog Heinrichs II. Ansinnen zurückgewiesen, oder sich in seinen Lieblingsansenthalt an dem Abersee im Salzburgischen zurückgezogen hatte, wo seine Einsiedelei noch verehrt wird.

«. 8.

Die natürliche Folge war nun, daß der deutsche König und römische Kaiser, Otto II., gegen den aufrnhrerifchen Herzog die Waffen ergriff. Mit einem hinlänglichen Heere siel er in Bayern ein, rückte gegen Rcgensburg an, und nöthigte den Herzog nebst dem Pfalzgrasen Berthold von Scheyern und anderen seiner Anhänger zur Flucht. Sie warsen sich in den Schutz ihres Bundesgenossen, des Herzogs von Böhmen. Die dadurch erledigte herzogliche Würde in Bayern verlieh der Kaiser seinem Vetter, dem Herzoge Otto von Schwaben, einem Sohne jenes Ludolfs, der wider seinen Vater, Otto I., sich empört hatte.

. S.

Der neue Herzog Otto unternahm sogleich einen Feldzug nach Böhmen gegen Heinrich. Allein das bayerische Heer wurde nicht nur hier von Pilfen bis nach Cham zurückgeschlagen, sondern als Kaiser Otto II. mit den Bayern und Schwaben gege n die Slaven in Sachsen zu Felde zog, benützte Heinrich diese Gelegenheit und siel aus Böhmen in Bayern ein. Hezilo rückte aus Kärnthen heran, und that gleichfalls einen Einfall in Bayern. Jn kurzer Zeit eroberten sie die Stadt Passau. Alfo sah sich der Kaiser genöthigt, die Slaven in Sachsen indessen in Ruhe zu lafsen, und mit seinem Heere nach Bayern zu ziehen. Der erste Angriff auf Passau hatte keinen erwünschten Erfolg; aber der Kaiser wiederholte den Versuch, und nun wurde dieser Ort bezwungen. Heinrich II. und Hezilo mußten sich als Kriegsgefangene ergeben, und wurden nach Utrecht abgeführt. Dem Letztern entzog der Kaiser die Verwaltung Kärnthens, und verlieh sie an Otto, Sohn des Herzogs Konrad von Rheinfranzien und Lothringen.

8. 10.

Dörnach begleitete Herzog Otto den König Otto II. auf einem Feldzuge gegen die Saracenen in Jtalien. Von diesem Feldzuge kamen wenige zurück. Auch Herzog Otto starb auf dem Rückwege an seinen Wunden zu Lucca (31. Okt. 982). Da begehrten die Bayern Hezilo zum Herzoge. Der König entließ ihn aus der Gefangenschaft, und verlieh ihm das Herzogthum. An ihm erhielt Bayern wieder einen Herzog aus seiner Mitte. Er wird in der Reihe der bayerischen Herzoge auch Heinrich III. genannt. Doch blieb Bayern noch immer ein Amtslehen, welches der deutsche König nach Willkühr vergab.

8. 1l.

Aber Hezilo, oder Heinrich III., bekleidete sein herzogliches Amt nicht lange. Als Otto II. im Jahre 984 starb, und dessen dreijähriger Sohn Otto III., den er schon bei seinen Lebzeiten zu seinem Nachfolger auf dem deutschen Königsthrone hatte wählen lassen, auf ihn folgen sollte, entwischte Heinrich II. aus der Gefangenschaft zu Utrecht, bemächtigte sich der Person des jungen Königs, und behauptete nicht nur, daß ihm, als Bruderssohne des verstorbenen deutschen Königs und römischen Kaisers Otto I., die Vormundschaft, und folglich die Regierung des Reiches während der Minderjährigkeit des jungen Königs Otto III. gebührte, sondern er ließ sich sogar zum deutschen Könige ausrusen. Diese Ansprüche behauptete er mit solchem Nachdrucke, daß man gern zu Unterhandlungen die Hände bot, und ihn unter der Bedingung, daß er der Königswürde entsage, und den jungen König Otto III. herausgebe, in das Herzogthum Bayern wieder einsetzte. Hezilo, oder Heinrich III., trat es ihm durch einen Vertrag vom Jahre 985 ab, und erhielt dafür Kärnthen, als ein von Bayern unabhängiges Herzogthum, das ihm der dort seit 978 aufgestellte Herzog Otto von Rheinfranzien gerne überließ. Herzog Heinrich II. von Bayern lebte von nun an ruhig zu Regensburg und auf seiner Burg Abbach, blieb mit dem kaiserlichen Hose in gutem Vernehmen, und erwarb sich, — früher, mit noch mehr Grund, als sein Vater, der Zänker genannt, — den Namen eines Friedfertigen.

§. 12.

Die bayerische Ostmark, (...), die seit der Niederlage des Markgrafen Luitpold gegen die Ungarn (907) für Bayern so viel als verloren war, kam (973) nach dem Tode des Markgrasen Burkhard, der ein Graf von Geisenhausen und mit Adelheid, der Tochter des Herzogs Arnulf, vermählt war, an Leopold I., aus dem gräflichen Hause der Babenberger, welcher die Ungarn mehrmal (977— 984) zurückschlug und die Mark bis zum Kalenberg und gegen Mähren bis Stockerau erweiterte. Leopold, der Babenberger, kann als der eigentliche Begründer des nunmehrigen Oestreichs angesehen werden, und heißt daher der Erlauchte. Er und seine Nachkommen wohnten meist zu Melk, bis die letzter n die Ostmark bis an die Leitha erweiterten. Mit diesem Leopold versiel der Bischof Piligrin von Passau in eine Streitigkeit, wegen der Freiheiten seines Stiftes und wegen seiner Gerechtsame über die in der ostbauerischen Mark besindlichen Unterthanen desselben; denn sowohl die Bischöse von Passau, als auch die übrigen Bischfse in Bayern, hatten von langen Zeiten her, theilS von den Kaisern, theils aus dem Eigenthume der bayerischen Herzoge, nach und nach viele Güter, Gerechtsame und Freiheiten erhalten. Heinrich schrieb daher 985 mit Hezilo von Kärnthen einen Landtag nach Tuln aus, auf welchem alle bayerischen Bischöfe, der Pfalzgraf Berchthold von Scheyern, der Markgraf Leopold, und mehrere Grasen und Herren erschienen. Nach genauer Untersuchung der Klage wurde dem Bischose das Zollrecht an vier Orten in Oftbayern, und das Recht, in der Donau Hausen zu sischen, zugesprochen. Auf Verwendung beider Herzoge bei dem Könige erhielten auch in der Folge die freien Leute, die auf den Gütern der passauischen Kirche in Ostbayern saßen, die Befreiung von dem weltlichen Gerichte, und von den Abgaben an den König. «. 13.

Jn Kärnthen starb der dasige Herzog Hezilo (989 ober 990)? ohne Hinterlassung eines Erbens, und Kärnthen mit der Mark

Henri Hezelin

Les intérêts présens et les prétentions des puissances de l ..., Band 1,Teil 2

1741

jesté Impériale auroient-ils été obligés de différer si long - tems à le DE t'E faire mettre sur le billet de convocation pour en délibérer. Retar- # BAVIERE dement qui a été cause que l'Empire n'a pu fournir que fort tard les † accordées par la Diéte; ce qui a été cause que le Prince Eu gene, qui ne peut faire seul toute une armée, ne s'est point trouvé en état d'empêcher les François de passer le Rhin & de détruire les li gnes d'Ettlingen , qui avoient tant coûté de peines & d'argent , & de mettre le Wirtemberg sous contribution après avoir pillé & rava gé les Etats de Spire, de Worms, de Bade, & de Treves. Malheurs pour l'Empire , avantages pour l'ennemi , qui n'ont leur source que dans les intérêts de la Maison de Bavière qui se trouvent en opposition aux vûës de l'Auguste Maison : opposition , dont les ennemis de l'Empire & de la Maison d'Autriche sçauront toujours profiter utile ment, jusqu'à ce que ceux qui voudront établir solidement la paix & la tranquillité en Europe , & fixer invariablement l'équilibre entre les deux Maisons d'Autriche & de Bourbon , trouvent le moyen de réunir celle de Bavière avec la Cour de Vienne. [ocr errors][ocr errors]

· Des Prétentions de la Maison de Bavière sur tout ce qui | appartenoit ti-devant à la Bavière, comme l'Autri| | che, la Stirie , la Carinthie, Carniole, & c. TNAU tems de Charlemagne & de ses successeurs, l'Autriche , la Stirie, la Carinthie, la Carniole, le Tirol, le Saltzbourg , &c. (a) rtenoient à la Bavière, Mais la Race des Carlovingiens étant - n Allemagne, les Bavarois choisirent pour Roi Arnolfe , qui | prit les armes contre l'Empereur Conrad I, & fut contraint de se retirer en 917 en Hongrie. Quelque tems après il fit sa paix avec l'Empereur Henri I, & il en reçut l'investiture de la Bavière & des Etats mentionnés à titre de Duché. Après la mort d'Arnolfe, ses Fils lui succedérent au Gouvernement de la Bavière , & reprirent le titre de Roi de leur propre autorité & sans l'aveu de l'Empereur Othon I, qui là-dessus les dépouilla de ce Duché qu'il conféra à Bertholde, Frere d'Arnolfe. Celui - ci étant mort en 948 sans postérité , l'Empereur Othon transféra ce Duché à son Frere Henri, qui avoit épousé judith, Fille d'Arnolfe, en y ajoutant le Frioul & Verone. Et Henri, Neveu de celui - ci, étant devenu Empereur, en donna l'investiture à son Beaufrere Henri Hezilin (b). -