Der Familienname, der (de, von, zum) Hag (Haag) oder ähnlich lautend klingt, weist in Bayern (sowie Österreich) große Verbreitung auf, die m.E. in Kohärenz mit der vorwiegend im 19. Jahrhundert erforschten Geschichte von -nach Bayern- eingewanderter ursprünglicher (Adels-)Familien steht, darunter der (sog. „Huosi“-)Stamm der Hahilinga, Hagginga (o.ä.). Die einzelnen Familien scheinen aber im Verlauf einer damit korrelierten, kontinuierlichen Ortsgründungsgeschichte weitere lokal ansässige Familien und lokal bezogene -namen aus zu bilden, die teilweise nur anhand von Vornamen und (z.B.) der zugehörigen Ehepartner, Söhne (o.ä.) aufeinander zurückzuführen und zu identifizieren scheinen. Die eigentliche Achse der Namensverbreitung scheint dabei im bayerisch-österreichischen-(schweizerischen?) Grenzgebiet zu liegen und sich von dort aus u.a. nach Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Luxemburg(?) u.a. unter dem (dynastischen) Familiennamen der „Hezilinen“ zu verzweigen.

Quellen zu Familienname de Hegilin (Hezgelinga, Hezelin)

aus: Versuch einer Geschichte der passauischen Herrschaft im oberen Mühlviertel. (Julius Strnadt). 1860

Schenkung K. Heinrichs II. an Niedernburg. Die Abbtei. Zu Regensburg am 28. April 1010 !) schenkte der deutsche König Heinrich II. auf Bitten seiner Gemahlin Chuhigund, des Herzogs Hezelin (Heinrich V. von Baiern 1004 — 1027) und der Aebbtissin Eilika von N i e d e r n b u r g 2) diesem Kloster in der G r a f s c h a f t A d a l b e r o ' s jenen Teil des Nordwal- V Mon boic. XXVI11. 11. 421.

*) Das Kloster Niedernburg soll schon um 759 gestiftet worden sein, sicher ist, dass es bereits im Jare 975 dem Bistume Passau inkorporirt worden war, und diese Inkorporation noch im Jare 1161 bestätiget wurde (Buchinger I. 4 0 6 , 107, 119, 154). Die erste bekannte Aebbtissin ist obige Eilika, die im Jare 1020 gestorben sein soll. Nachdem jedoch im Jare 1198 die Aebbtissin Heilika II. suspendirt worden, standen dem Kloster durch 500 Jare nur Dechantinen vor; erst im Jare 1500 wurde Ursula von Schönstein wieder zur Aebbtissin erhoben.

Das Stift wurde. 1803 aufgehoben; das l e z t e Mitglied desselben, Scholastika Spitzauer, starb am 5. April 1859 iu Passau. Zur Zeit der Aufhebung waren die Unterthanen des Klosters, in folgende A em t e r geteilt: 1. Haeklberg, 2. Hutturn , 5. Oberkellnberg, 4. Perlesreut, 5. P u t z l e i n s t o r f (§. 12), 6. Strasskirchen, 7. Unterkellnberg, 8. Waldkirchen, (cf. Buchinger I. 35.)

9. Fischbach.

In der Pfarre Rorbach liegen zwei Dörfer: Ober- und Unter - Fischbach ; von einem derselben stammte ein kleines Adelsgeschlecht ab, das einen Fisch auf einem runden Polster im Wappen fürte. 2)

Der erste dieses Stammes ist Albrant de Visbach 3) ums Jar 1170; 1185, 1190 erscheint Einricus de Vischpach 4), *) Höh. III. 194.

*) Die spätem Fischbecken stammen aus der Pfarre Yorchdorf, und sind von den obgenannten verschieden. Ihr Stammvater war der bei Wissgrill III. 49 ums Jar 1542 als Burggraf von Werfenstein aufgefiirte Ritter Lorenz Fischbeck.

3) M. b. IV. 257.

*) 1. c. 259, 266.

115

4209 Äinvtcus de vischpach cum filio suo chunrado *), 1261 Heinrick Fischbäk, Ulricus $ Albertus de FiscKbach. 2) ' : ?

Am 24. August 1302 bezeugt w ernhardus vispech eine Schlägler Urkunde; er trug im Jare 1303 V i s c h p a c h und die Mül mit 14 ß 60 d., 4 Güter zu H o h n p e r i g mit 3 Pfund, zu Ma i r h o f mit 2 Pfund, zu P u t r i c h s p e r i g mit 5 ß und zu S c h e r e r s e o d e l mit 60 d. Güten von Ruger von Hai e h e n b a c h zu Lehen. 3)

Am 24. März 1359 verkauften I r m f r i e d , Gharl und S t e p h a n die v i s c h p e eh k e n an Chunrat den Grozhaubt das Lehen z u H ö c h e n p e r g in Rorbechher Pfarr um 60 Pfund W. d. 4)

H a n n s der V i s c h p e c k , der um 1396 starb, war der lezte dieser Familie ; seine Witwe Margret lebte noch 1397, seine Tochter E1 s b e t war mit Jakob dem Hautzenberger(?) vermalt. 5)

• 10. Feuchtenbach.

Ein passauisches, in der Pfarre Altenfelden angesessenes Ministerialen - Geschlecht. Die Glieder desselben sind: um 1150 H e eil de Fiuhtinpach 6 ) , um 1185 Eber tvinus de Fiuchtinbach7) 1196 Eberhard us de Fuchtenbach und seiri Son Wernhardus8)', 1206 Albertus de Fuchtenbach 9), lezte- ») AI. b. XXIX.. II. 280.

*) M b. III. 218.

») M. b. XXX. II. 14.

4) 0r. im Museum. s) Höh. III. 169. «) M. b. IV. 236. 7) 1. c. 266. «) 1. c. 146. •) Stülz Wilhering 493, 494,

116 rer war mit Diemut (a. d. Egern?) vermalt. Der lezte war Eber Karl de Veuchtenbach (wol Alberts Son), der im Jare 1236 als passauischer Domherr erscheint J), und zulezt am 27. November 1258 vorkommt, z)

92 des, welcher zwischen Hz, Rotel, Böhmerwald und Donau gelegen ist (nportionem siluae, quae uocatur Nortuu alt in comitatu Adalber onis in longitudine a fonte fluminis, quod dicitur Ilzisa, sursum usque ad terminimi praedictae silvae, qui separat duas terras, Baio ari am videlicet et Bo etnia m, et ita usque ad fontem fluuii, qui dicitur Rotala, In latitudine uero per decursus eó'rundem fluminum scilicet Ilzisae et Rotilae usque ad fluuium danubii, quicquid eiusdem siluae his finibus inchmim est*).

12. Gneussenau.

Wie schon der Namen andeutet, ist dieses bei Kleinzell gelegene Landgut der Stammsiz der Gn eu s s e n , aus deren Händen es erst im 14. Jarhunderte kam. ( § . 2 6 . ) l) Vergi. Archiv für österr. Geschichtsquellen. XVU. 154 Note 5).

Der Ahnherr ist Sigeboto Gneusse um das J. 11611), von ihm stammten Albero Gneusso 1196, 1206 und 1209 und dessen Söne Albertus und Albero ab—2 ) . 1257—1270 kommen die GebrüderHeinrich und Albert, 1282 — 1285 die Gebrüder Wernhart, Heinrich und Marquart vor. Von da ab bildeten sich mehrere Linien, die Familie war im 14. Jarhunderte weit verzweigt 3 ) , starb jedoch nach 1481 mit V e i t , Pfleger zu Rutenstein, in männlicher Linie aus.(?)

aus: Die Adelsgeschlechter im bairischen Volksrecht (Johannes Merckel)

F ü r das dritte bairische Adelsgeschlecht, hahiligga oder hahilinga, fehlt es an allem zuverlässigen geschichtlichen Nachweise. An das später in vielen Urkunden genannte edle Geschlecht derer de A igelingen, E igelin gen , E g lin g en , welches in Tegernsee das Erbschenkenamt begleitet und bis 1511 geblüht hat, ist Wohl nicht zu denken'^): denn das anlautende h ist ohne Zweifel wesentlich. Nicht ganz verwerflich erscheint mir aber die Beziehung auf das seit dem eilften Jahrhundert mehrfach genannte H agining an , H eg eling a, welches vielleicht hinwiederum mit dem H egelin im Anhang der Juvavia S . 4 1 , wo ein nobilis im achten J a h r hundert G üter veräußert hat, und mit dem H egelinga des neunten Jahrhunderts in T rad. F rising. I, n. 120. 418. 521 verbunden werden kann. Ein ingenuus homo de H a g in in g a n 2o) E gilolf 18) Es mochte wohl für den Adel nicht als Standeserniedrigung gelten, in diesen Kreis einzutreten; zumal nach Konrads III. Privileg a. 1140 die Freisinger Ministerialen im Rang den Reichsministerialen gleichgestellt waren: Mon. Boic. XXXI, 395. Deshalb erkläre ich mich auch hier wieder gegen Roths Meinung, daß die spätern Fagen mit dem alten Geschlecht nicht zu verbinden seien.

19) Die Urkunden von Tegernsee, Steingaden, Formbach, Reichersberg, Benedictbeuern, Dießen, Reitenbuch, Wessobrunn, Bernried, Scheftlarn, Polling, Altenhohenau, Scheiern und S . Clara in München geben dazu zahlreiche Beispiele; s. besonders Mon. Boic. VI, 344. 349, wo auch das Wappen der Egling « abgebildet ist.

,0) Ein locus quod vulgus dicitur Hagananga wird in einer Freisinger Urkunde ans dem Anfang des nennten Jahrhunderts genannt. Trad. Frising. I n. 89.

dictus findet sich in einer Tegernseer Urkunde des eilften J a h rhunderts M on. Boic. V I, 67; mehrere de H egelingen und de H ageningen in Urkunden des zwölften und dreizehnten Jah rhu n d erts^'), und H elingerisweng a, Hegelinga heißt der O r t, wo um s J a h r 1077 das Kloster S . M argaretha in der Zell gegründet wurde, dessen Bew ohner später nach dem benachbarten Fischbachau, von da nach Eisenhofen an der Glon und endlich am Anfang des zwölften Jahrhunderts nach Scheiern gekommen sind M). Die wichtigste hierher einschlägige Urkunde, welche auch die Identität von Hagininga und Hegelinga nachweist, ist aus dem schon oben S. 261 erwähnten Liber de fundatine monasterii Schirensis, welcher in des Conradus Philosophus Chronicon Schirense enthalten, und in Böhmers Fontes rerum German. III, 499 f. gedruckt ist; es heißt hier im Eingänge Nobilis quidam comes de Chastelin Hermannus nomine, ingressus cum servis et rusticis suis de legitimis curtiferis apud Willingam liberam silvam in loco qui dicitur Helingerswenga, modo autem interior cella nuncupatur, et sibi eam sueque uxori. . . . absque omni contradictione apprehendit, sicut mos erat et est commuuem silvam de legitimis curtiferis apprehendere, et in potestatem juris sui tarn populari more, arborum scilicet incisione, ignium ustione domorumque edificatione, quam trium dierum in eodem loco, quod hereditario jure hereditatem retinere mos est sessione . . . vendicavit.

el) Im Codex Falkensteinensis Mon. Boic. Vir, 465. 471. 474; in den Schestlarner Urkunden Mon. Boic. VIII, 398. 407. 411. 441; im D iplomat « von Wessobrunn n. 13 (Mon. Boic. VII); von Altenhohenau n. 7 (Mon. Boic. XVII) und von Beyharting n. 9 (Mon. Boic. V). Im Codex traditionum von Chiemsee n. 1. 107, im Diplomatar dieses Stiftes n. 5 (Mon. Boic. II) kommen mehrere de Hegilin; im Diplomatar von Raitenhaslach n. 3 (Mon. Boic. III) einer de Hegelen im zwölften Jahrhundert und in einer Salzburger Urkunde a. 1147, in Hormayrs Archiv 1828 , 350 einer de Hegilin vor, welcher unmittelbar neben Grafen zeichnet und daher ohne Zweifel dem freien Adel angehörte. Ein Ort Hegling bei Arnberg kommt im D iplomatar von Ensdorf n. 3. 167 (Mon. Boic. XXIV), ein anderer im Aiblinger- Gericht im Diplomatarvon S . Peter in München n. 47 (Mon.Boic. XXI) vor; Zehnten zu Hegling nennt das Diplomatar von Fürstenseld n. 40 (Mon. Boic. IX). 22)Vergl. den Liber de fundatione monasterii Schirensis, der oben Anm. 6 beschrieben ist und Meichelbeck Histor. Frising. Ia , 272. 281. 289. 302.

Zeitschrift für RcchtSgeschichtc. I. 18

D er hier genannte G raf H erm an, welcher nach Volksrecht, L. Baiw. X V II, 2 den Occupationsact vollzog, w ar der Ehemann der im Berichte mit genannten com itissa H aziga, nobili e t antiquo g en ere principum de Castro Schyren o r ta 23), die sich nach seinem Tode mit dem G rafen O tto von Scheiern verheirathete. W er von beiden G atten an der gerodeten com m unis silva berechtigt gewesen war, ist nicht gesagt; aber wenn das Recht von der Ehefrau hergekommen ist, — w as jedoch nach der Erzählung nicht wahrscheinlich — so würde der Hansbesitz derer von Scheiern in Gegenden fallen, wo man ihn nach der bisherigen M einung nicht sucht. S p ä te r allerdings disponiert die Haziga als verwittwete G räfin von Scheiern mit ihren Kindern zweiter Ehe über das erworbene Eigenthum: allein dieser Umstand beweist noch nicht, daß die Rodung ursprünglich zur schcierischen M ark gehört hat, da Haziga dieselbe von ihrem ersten Ehemanne her irgendwie erhalten haben konnte.

D ie M einungen der bairischen Geschichtsforscher weichen hievon erheblich ab. Pallhausen sagt das Geschlecht stamme „von Hailing oderHainling unweit Geiselhöring an der kleinen Lab er"; H orm ayr schreibt ihm nach und obendrein falsch ab „Hailing an der Hainling"; Nagel und Lang erzählen „Kloster Haindling solle ehedem Hasilinga geheißen haben"; Lang vermuthet auf die Grafen von Kirchberg; Koch-Sternfeld und S iegert identificieren den Namen mit den Halgrafen in Reichenhall, Röm er macht ein Hahingua im Lechrain. Alles natürlich ohne augenscheinliche Beweise.

aus: Monumenta Boica (u.a.)

observar:: , vel si idem Albertus 8C ejus Uxor [Elsbet, Diemut a.d. Egern] absque filiis masculis , quos ge‘nuerint , insimul decefl'erínt, memoratum seudum sit ad nos , nostrosque suceefl'ores cum Omnibus ejus juribus & attinentiis devolutum. Manebuntque tamen etiam iidem Albertus & filii sui tanquam sideles nostri Castellani pro toto tempore vita eorum in ambitu for¡ nostri Gu(o)tenwerde residentes , nec propter hoc à nobis vel nostris Succest'oribus quicquam prztextu alicuius juris, quod sonat Purchu(o)t , exigent , quamdiu secundum dictarum conditionurn observantiam cum complemento quolibet przlibatum seudum àFrisingensi Ecclesia legaliter posiidebunt. In cujus rei perrennem memoriam przsentem conscribi juffimus paginam , 6( illam eidem Alberto & ejus filiis prardictas condi\iones observantibus tradimus nostri sigilli munimine roboratam. Acta sunt hace apud Gu(o)tenwerde in domo nostra , anno Domini M. CC. LX. primo, IlII. Indictione. XV. Kalend. Maji , Istis przsentíbus , Domino Heinrico de Putelpach Canonico Frisingensi, Rudolso, Heinrico, Hermanno Canonicis Ecclesia: Sancti Andreae, 6( Ottone Canonico SanctiViti tune Capellanisòt Notariis Curia: nostra: , Heinrico dicto Vertingo , 6( Perchroldo de Gebolrspach , Nicolao 6( Grisone de Reutenberch , Ortolfo de Landstrost , Rudegero de Plintenpach, Uzoldo Artusio 6C Rudolfo de Gu(o)tenwerde Gt aliis plurimúm side dignis. NuM. XLVI. j.

- NuM. XLVIII.

Udovicus Dei gratia Comes Palatinus Rheni , Dux Bauariae , universis hanc literam inspicientibusJudicibus,Ministerialibus,Salutem. Ne res gesta ob-,a livíone pereant , expedit easdem Scriptura: testimoniò confirmari. Hujus ergo privilegii seriem prazsentium inspieientibus deelaramus apud nos ob remedium animae nostrze , Patris nostri , seu omnium Progenitorum nostrorum , nec non propter fidelia servitia , qua*: nobis exhibuit dilectus 6( specialis amicus no-z ster venerabilis Rudolphus Ecclesia: Schirensis 8C ipsi Ecclesia: , quam przrogativa dilectione diligimus , 6C fovere volumus toto pofl‘e. Sibotonem fratrem ]udicís in Hegling in bonis dictao: Ecclesia Berbling jam pollidentem, 6a duo beneficia in nemore sita in villa qua: dicitur Zedendorse cum Omnibus appenditiis suis proptietatis titulo dedimus , perpetuò polfidenda , nostra speciali gratia benevole annuente. Disponentes super hoc scribi praesentem literam pro te— stimonio sigilli nostri mtmimine roboratam. Datum Scheirn anno Domini 12.59. 4. Idus Augusti. Hujus rei testes sunt Dominus Serungus de Perg, Wernhardus Lib de Hagenauue , Sisridus de Turnsperg , Diepoldus de Mülried , Hilteprandus de Schiltperch , Rudigerus de Hag , Heinricus Dominus Silenpach , Rudgetus & Arplinus fratres , Bernhardus de Winden [= von Scheyern-Dachau?] , \Vernherus dictus Lupus , Albertus de Hag z Chun Pistor, Gotsridus 8: aiii quam plures.

7. Chutternellinge», Gutteling, Kutterling «nd Altolfing.

Von Dörndorf eine Viertelstunde südlich sieht man auf einer kleinen Anhöhe, recht schön gelegen, sehr nahe beisammen, zwei Dörflein, Gutteling mit neun, und Altolfing mit sieben Häusern — gewöhnlich Kutterling und Altafing genannt. Neben gutem Feldbau und guter Viehzucht haben beide Dörflein ganz vortrefflichen Obstbau; die Hauser sind ganz versteckt von Obstbaumen.

Fast gleich weit von beide»; Dörflein entfernt, jedoch um eine kleine Viertelstunde weiter hinauf, stand in früherer Zeit ein kleines Schloß, von welchem eben noch die letzten Grundmauern ausgegraben werden. Diese Mauern waren 7 Fuß dick, und bestanden auö lauter großen Quadern. ES war ein gleichseitiges Viereck, von innen nach allen Seiten nur 42 Fuß haltend. Es scheint also mehr ein alter Wachtthurm als ein Schloß gewesen zu seyn, ähnlich dem Thurm« oder dem jetzigen alten Schlößchen in Urfarn bei Aurdorf, welches fast gleiche Größe hat, dafür aber sieben Stockwerk hoch war.

Wann und wie dieses Schlößchen zerstört wurde, darüber hat sich auch nicht die geringste Erinnerung erhalten. Von den frühern Besitzern dtsselben melden die Urkunden folgendes: Um die Mitte des XII. Jahrhunderts lebte in Hegeling bei Aybling ein Ministe« riale des HochstifteS Briren, Namens Friedrich; seine Gemah» lin hieß Richarde, und sie hatten zween Söhne, Heinrich und Siboto, und eine nichtgenannte Tochter, Gemahlin des Herrn Ottokar von Neuburg an der Mangfall bei Vagen.s) Auf seinem Sterbebette hatte Herr Friedrich dem Kloster Scheftlarn einen Hof zu Kirchdorf geschenkt, und nach seinem Tode schenkte seine Wittwe dem» selben Kloster ihr Gut Chutternellingen, daS jetzige Kutterling, einen Hof zu Altolfing und 4 Höfe zu Kirchdorf. Herr Ottokar mit dieser bedeutenden Schenkung nicht zufrieden, stritt selbe nach dem Tode der Schwiegermutter an. Das Kloster überließ ihm dann das Gut Kutterling, den Hof zu Altolfing und zween Höfe zu Kirchdorf; diese letztern jedoch nur auf die Zeit seines Lebens. Kutterling und Altolfing scheinen also Ottokars Nachkommen geblieben zu seyn. Von diesen aber und von den ferneren Schicksalen beider Orte finde ich nichts weiter aufgezeichnet. (KI. S. VIII. 4»9, 467, 4«8.) Ob etwa der bei Lüzldorf genannte Edle Ernust und dieser Friedrich, beide im südlichen Tirol und in Hegling und in und um Lüzldorf begütert, zur nämlichen Familie gehören! Altolfing hat zwar ohne Zweifel den Namen von jenem Edlen Altolf, welcher schon in dem VIII. und IX. Jahrhundert in den Urkunden des Klosters Scheftlarn so oft vorkommt. Altolf war der erste Begründer dieses OrteS. Altolfing kömmt genau so geschrieben in mehreren noch vorliegenden Briefen vor.